Vortrag von LF Helmut Albert „Chinesische Malerei“ im Hotel Hyatt
Trotz des Termins in den Osterferien war das Treffen gut besucht. Präsident LF Friedrich K. Gothe begrüßte die Teilnehmer zu einem kulturellen Abend.
Die beiden Nachwuchsmusikerinnen Melinda Keskin (15 Jahre) mit ihrem Cello und Anna Will (16 Jahre) am Klavier haben zusammen die Berliner Ausscheidungen im Wettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen und vertreten die Bundeshauptstadt beim Bundeswettbewerb im Juni in Essen.

Sie trugen uns die Stücke vor, mit denen sie auch in Essen auftreten werden. Zunächst hörten wir „Fantasiestücke Opus 73“ von Robert Schumann mit den Sätzen „Zart und mit Ausdruck“, „Lebhaft, leicht“ und „ Rasch und mit Feuer“. Die beiden jungen Musikerinnen beeindruckten die Zuhörer mit ihrem gekonnten Vortrag.

Nach dem Abendessen, führte uns LF Helmut Albert in die Welt der chinesischen Malerei. Während seines mehrjährigen Aufenthaltes im Reich der Mitte lernte er nicht nur die Geschichte dieser Malerei sondern auch die verwendeten Techniken kennen. So wurden auch die in der traditionellen chinesischen Malerei verwendeten Utensilien direkt präsentiert. Eine Querrolle und einige Längsrollen mit typischen Motiven waren im Vortragsraum zu betrachten.

Die chinesische Malerei hat bis Anfang des 20. Jahrhunderts keine großen Stilepochen durchlebt wie die europäische Kunst. Sie hat ihren Ursprung in der Kaligraphie, die heute noch in China eine anerkannte Kunstart ist. Die traditionelle Malerei gehorcht noch heute strengen Regeln bezüglich Aufbau und Gestaltung des Bildes. Es gibt zwei Maltechniken, die über die Jahrhunderte gepflegt wurden: Der „Xie Yi“-Stil und der „Gong Bi“-Stil. 
Beim Xie Yi- Stil (rechtes Bild) wird imprägniertes Papier verwendet und auf Details Wert gelegt.
Der den Gong Bi-Stil (linkes Bild) anwendende Maler nimmt saugfähiges Papier und gibt in wenigen kräftigen Pinselstrichen einen Eindruck wieder.
Die einzelnen Malrichtungen wie die Figurenmalerei, die Landschafts- und Blumenmalerei wurden ausführlich und anhand von vielen Beispielen erläutert. Auch die Entwicklung der Malkunst in China im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde aufgezeigt.

Präsident Gothe dankte dem Referenten für seinen informativen Vortrag.

Zum Abschluss des Abends spielten die beiden Musikerinnen noch von Bohuslav Martinu die „Variationen über ein slowakisches Thema“ (5 Variationen).

Der Präsident und alle Teilnehmer des Abends wünschten den beiden jungen Künstlerinnen viel Glück und Erfolg bei dem Wettbewerb in Essen.
H. A. und I.K.